Homeoffice im Arbeitsrecht: Rechte, Pflichten & Abgrenzung

Das Homeoffice hat sich als fester Bestandteil moderner Arbeitsmodelle etabliert. Doch nicht jede Tätigkeit außerhalb des Büros ist automatisch rechtlich als Homeoffice zu werten. Im Arbeitsrecht ist klar geregelt, unter welchen Voraussetzungen Homeoffice zulässig ist, wie Rechte und Pflichten ausgestaltet sind und worin die Unterschiede zu mobilen Arbeitsformen oder Telearbeit liegen.

Definition: Was bedeutet Homeoffice?

Homeoffice meint die regelmäßige Tätigkeit vom privaten Wohnsitz aus, bei der ein Arbeitnehmer im Rahmen seines Arbeitsverhältnisses arbeitet. Es ist rechtlich keine fest definierte Kategorie, sondern wird häufig mit mobiler Arbeit oder alternierender Telearbeit gleichgesetzt.

Im Gegensatz zur klassischen Telearbeit ist Homeoffice oft flexibler und weniger technisch geregelt. Entscheidend ist, dass keine permanente Bildschirmarbeitsplatz-Ausstattung durch den Arbeitgeber notwendig ist.

Gibt es einen Anspruch auf Homeoffice?

Ein allgemeiner gesetzlicher Anspruch auf Homeoffice besteht in Deutschland nicht. Eine Tätigkeit im Homeoffice muss arbeitsvertraglich, tariflich oder durch Betriebsvereinbarung geregelt sein. Ohne Zustimmung des Arbeitgebers kann ein Arbeitnehmer die Arbeit im Homeoffice nicht einseitig verlangen.

Pflichten des Arbeitgebers

Der Arbeitgeber bleibt auch im Homeoffice für die Einhaltung arbeitsrechtlicher Standards verantwortlich. Dazu zählen:

  • Beachtung des Arbeitszeitgesetzes (z. B. Höchstarbeitszeit, Pausen)
  • Datenschutz und IT-Sicherheit
  • Ergonomische Grundausstattung (bei Telearbeit verpflichtend)
  • Klare Regelungen zur Erreichbarkeit und Dokumentation

Arbeitgeber haben jedoch kein generelles Zutrittsrecht zur Privatwohnung – Kontrollen müssen vereinbart oder angekündigt sein.

Rechte des Arbeitnehmers im Homeoffice

Auch im Homeoffice gelten arbeitsrechtliche Grundrechte. Dazu gehören:

  • Unfallversicherungsschutz bei Arbeitsunfällen im Homeoffice (§ 8 SGB VII)
  • Anspruch auf Vergütung wie im Büro
  • Mitbestimmungsrechte über den Betriebsrat (§ 87 BetrVG)
  • Anspruch auf Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung

Private Tätigkeiten während der Arbeitszeit (z. B. Kinderbetreuung) sind grundsätzlich nicht zulässig, sofern nicht ausdrücklich geregelt.

Arbeitszeit & Kontrolle

Die Arbeitszeit im Homeoffice unterliegt den gleichen Regeln wie im Betrieb. Es muss:

  • die tägliche Höchstarbeitszeit eingehalten werden
  • eine digitale Zeiterfassung oder schriftliche Dokumentation erfolgen
  • die Erreichbarkeit geregelt sein

Verstöße können arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen – etwa Abmahnungen bei Leistungs- oder Pflichtverstößen.

Fazit: Homeoffice muss rechtlich geregelt sein

Das Homeoffice ist im Arbeitsrecht kein Selbstläufer, sondern erfordert klare vertragliche Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Nur so lassen sich rechtliche Risiken minimieren, Rechte sichern und die flexible Arbeit von zu Hause aus rechtlich sicher gestalten. Unternehmen und Beschäftigte profitieren gleichermaßen von strukturierten Homeoffice-Regelungen.

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Helen Althoff ist seit mehr als 15 Jahren erfolgreich als Fachanwalt für Arbeitsrecht in München tätig. Die Informationen auf dieser Seite wurden von Helen Althoff persönlich überprüft und gründen auf den höchsten juristischen Standards des Arbeitsrechts. Nähere Auskünfte und Kompetenzen über die Fachanwältin finden Sie unter Über Helen Althoff “.

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